Hobby

Im Interview mit Mone. Sie bloggt über Bücher, Tests und das Leben.

1.) Bloggen ist Leidenschaft! Wie fing das bei dir an mit deinen ersten Gehversuchen?

Die ersten Gehversuche in der Bloggerwelt sind gar nicht so einfach. Damals fing ich bei den Bücherwesen an zu rezensieren. Bei ihr konnte ich sehen, wie das Bloggen vonstatten geht. Sie erklärte mir, was in eine „gute“ Rezension alles gehört und was nicht. Anfangs besaß ich sogar noch eine Liste, um ja nichts zu vergessen. Heute läuft das fast von alleine.

Aber auch ich habe hin und wieder Schwierigkeiten, wenn ein Buch zwar total toll war, ich aber nicht viel dazu zu sagen habe. Wenn ich alte Rezensionen sehe und die heutigen, dann muss ich hin und wieder lächeln. Als ich dann 2013 meinen eigenen Blog startete, musste ich bei Null anfangen, was die erste Zeit nicht so leicht war. Aber aller Anfang ist schwer und wenn ihr euren Blog habt und schon ein paar Rezensionen veröffentlicht habt, könnt ihr euch auf vielen Plattformen registrieren oder Verlage direkt anschreiben.

2.) Auch heutzutage wissen viele Menschen noch immer nicht was ein Blog denn ist. Ich empfinde es als äußerst wichtig, dass es Blogger gibt. Unser Content ist wertvoll und das was wir tun ist sinnvoll.Denkst du, dass das Thema Blogging auch weiterhin Bestandteil des Web sein wird oder ändern sich die Zeiten?

Ich denke und hoffe das Blogging weiterhin ein Bestandteil des Webs sein wird. Ehrliche Rezensionen, ja selbst Kritische sind so wichtig. Nicht jeder sucht oder möchte das Gleiche. Ich habe für mich immer gedacht „Wenn ich etwas lese oder teste, dann habe ich eine Meinung davon. Wieso soll ich diese nicht auch teilen. Entweder meine Meinung verleitet jemandem zum Kauf oder hält ihm von einem Fehlkauf ab.“

Wenn ich Produkte testen darf, dann teste ich als kleiner Mann und nicht als Profi. Diese Meinungen sind mir persönlich meist wichtiger, als die vom Fachpersonal. Ist etwas einfach zu verstehen? Einfach zu bedienen? Macht es, was es soll etc.? Und auch bei Büchern, besonders bei Ratgebern ist mir persönlich wichtig, die Dinge auch auszuprobieren. Wenn ich als Laie z. B. ein Buch über die Psyche eines Kindes lese, dann möchte ich das Geschriebene verstehen können und nicht mit wissenschaftliche Fachbegriffen bombardiert werden. Ich möchte das eine Mutter versteht, warum ihr Kind reagiert, wie es reagiert und nicht jedes zweite Wort übersetzen muss. Authentische Rezensionen sind so wichtig. Auch ich lasse mich von Rezensionen berieseln, ob bei Produkten oder bei Büchern. Wäre dies von Bloggern nicht mehr möglich, würden die Online Händler sicherlich auch viele Verluste machen.

3.) Welche Blog-Software ist deiner Ansicht nach die sinnvollste und auf welche Plugins sollte man setzen?

Ich bin bei Blog- Software und Plugins jetzt nicht die beste Ansprechpartnerin, da ich mir mehr von meinem Schwager helfen lasse und meistens viel Unfug in meinem Dashboard anstelle. Da fällt mir wieder ein, ich sollte ihm da mal wieder drüber schauen lassen, weil ich mich inspirieren lassen habe und naja, reden wir mal ned drüber. Er wird einiges zu tun haben. Ich selber benutze WordPress, habe aber bei Blogspot angefangen. Das war damals recht schön und einfach, doch mit der DSGVO wurde alles etwas komplizierter und wir mussten uns etwas einfallen lassen, um es für alle ein wenig sicherer zu machen.

Ein Anti -Spam- Plugin kann nicht schaden, etwas für die Statistik, Cookie Notice, so etwas eben. Da solltet ihr nicht auf mich hören und euch wirklich etwas reinlesen. Jeder hat da ja auch noch andere Vorlieben und Prioritäten.

4.) Hast du Tipps und Tricks parat welche angehenden Bloggern helfen könnten, dass sie sich zurecht finden und die Motivation nicht sausen geht?

Bitte nicht so schnell aufgeben. Gebt euch Zeit zu wachsen. Damals war es wirklich schwierig Verlage zu finden, die mit neuen/kleinen Bloggern arbeiten wollten und auch heute sind bei einigen Verlagen leider immer noch die Followerzahlen mehr wert, als die Rezensionen. Dabei muss man nicht zwangsläufig jemandem folgen, um ihn zu lesen und auch der Blogger braucht nicht unbedingt viele Leser, um die Rezensionen zu bewerben.

Dem Blanvalet Verlag bin ich bis heute noch Dankbar, dass sie schon damals auch die kleinen, frischen Blogger unterstützt haben. Wohingegen ich mir auch merke, welche Verlage einen hängen lassen, bis man groß ist. Heutzutage gibt es z. B. Das Bloggerportal. Dort kann man sich registrieren und Bücher anfragen, diese bekommt ihr dann (wenn ausgewählt) kostenlos zugeschickt und habt ein wenig Zeit sie zu lesen und zu Rezensieren. Da spielen Followerzahlen keine Rolle.

Auf Was liest du und Lesejury könnt ihr eure Rezensionen veröffentlichen und bekommt dafür Punkte von denen ihr euch Buchprämien erkaufen könnt. Auf beiden Plattformen gibt es auch Leserunden, auf die ihr euch Bewerben könnt. Bei Produkttests ist es etwas schwieriger seriöse Seiten zu finden, aber es gibt sie. Nestle, For me und go feminin bieten auch Produktteste an. Auch da braucht man etwas Geduld und viel Glück.

5.) Last but not least würde mich interessieren wieviele Stunden du pro Woche bloggst und wie du dich immer wieder aufs neue motivierst um deinen Blog auch aktiv und deine Leser bei Laune zu halten?

Ich glaube, als Blogger bloggt man immer. Es ist ja nicht nur die Rezension die man in ca einer Stunde schreibt und veröffentlicht. Man muss das Buch erst lesen oder das Produkt erst auf Herz und Nieren prüfen, macht sich dazu Notizen, recherchiert vielleicht sogar noch zu dem ein oder anderen Punkt etwas. Je nachdem, welches Buch ich lese, brauche ich auch schon mal drei Wochen.

Bei einem Ratgeber, bei dem ich an und mit mir arbeiten muss ist es auch wichtig, sich Zeit dafür zu nehmen, um meinen Lesern eine ehrliche Rezension liefern zu können. Zur Zeit veranstalte ich auf meinem Blog und den von den Bücherwesen einen Novemskalender. Ein Adventskalender im November, weil im Dezember alle eh so viel Stress haben. Dieser ist dieses Jahr schon 11 Jahre alt geworden. Die Teilnehmer sehen 24 Beitrage, bei denen sie eine Frage beantworten müssen, um teilzunehmen. Manchen ist dies schon zu viel. Aber wir haben nicht nur die Beiträge veröffentlicht. Wir kaufen die Gewinne oder schreiben Verlage und Autoren an, ob sie Teil dieses tollen Gewinnspiels sein wollen. Wir denken uns ganz einfache Fragen aus, machen Fotos für jeden Beitrag und veröffentlichen und verteilen jeden Tag ein Türchen auf mehreren Plattformen. Irgendwann wird dann auch noch jeden Tag Ausgelost. Dann müssen wir die ausgeloste Zahl abzählen, den Gewinner anschreiben und hoffen, dass dieser sich auch meldet. Die Umschläge und der Versand sind auch nicht umsonst.

Und letztes Jahr hat mir sogar ein Teilnehmer Betrug vorgeworfen, weil er im Spam gelandet ist und ich ihn übersehen habe. Bloggt also nicht, weil ihr reich werden wollt, sondern als Hobby. Ein Blog kostet Geld und ist viel Arbeit, die die meisten leider nicht sehen. Und ihr braucht ein Impressum und müsst somit eure Daten veröffentlichen. Nicht jeder möchte das.

Ich habe meinen eigenen Blog 2013 gemacht mit dem Gedanken eine Meinung zu haben und diese zu teilen, entweder sie wird gelesen oder nicht. Ich habe es sogar schon in ein Online- Magazine geschafft, was für mich etwas ganz besonderes ist, dabei bin ich keine große Bloggerin und meistens denke ich, mich liest eh keiner.

Aber dann sind da diese Augenblicke, in denen man bei Facebook ein tolles Kommentar oder eine tolle Nachricht bekommt, wie begeistert man von meinen Rezensionen ist.

2019 war ich in Italien auf einem Campingplatz und als ich meine Urlaubslektüre durchgelesen hatte, sprach ich unsere nette Mobilheimnachbarin an, ob sie diese haben möchte. Sie wollte mir dafür etwas geben und ich erzählte ihr, dass ich einen Blog und meistens genug zu lesen habe. Sie fragte mich, wie er heißt und als ich „Rezensionen mit Herz“ sagte, strahlte sie mich an und meinte „Wirklich?! Ich les´ dich immer.“ Und in solchen Momenten weiß man wieder für wen man es macht. Für Menschen, die deine Mühe zu schätzen wissen.

Rezensionen-mit-herz.de

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